Als ich einen Bericht im Radio über den Kometen C/2020 F3 NEOWISE hörte, wurde ich sofort neugierig, ob man ihn wohl auch bei uns an der Mosel zu sehen bekommt.
Im Juli war der Komet nur etwas über 100 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, die NASA schätzt seinen Durchmesser auf etwa 5 km.
Also habe ich die Akkus meiner Kamera geladen, das Stativ aus dem Schrank genommen und bin abends aufgebrochen, um einen guten Aussichtspunkt für die Beobachtung des Kometen zu finden.
Natürlich wurde die Suchmaschine meines Vertrauens nach Anleitungen zur Sichtung des Kometen durchforstet.
Als erstes fuhr ich in den Nachbarort Burg, und zwar in den obersten Weinbergsweg unter dem Wald. Von dort aus kann man hervorragend den nord-westlichen Himmel absuchen. In Gemeinschaft mit Fledermäusen, Grillen und den im Unterholz raschelnden Wildtieren wartete ich auf das Hereinbrechen der Nacht.
Ich begann mit der Suche nach dem Großen Wagen, welcher als Orientierungspunkt empfohlen wurde. Das war noch sehr einfach, denn das Sternenbild ist wohl das einzige, dass ich bis zu diesem Tag sicher identifizieren konnte.
Was die bloßen Augen noch nicht sahen, konnte die Kamera erstaunlich gut einfangen.
Links oben ist der Große Wagen gut zu erkennen. Wenn man von dort aus nach unten schaut, erscheint der Komet mit hellem Schweif. Nicht ganz so imposant wie die Bilder, die ich vorher im Internet gesehen habe, aber dennoch ein eindrucksvoller Anblick.
Um es besser zu veranschaulichen, habe ich als nächstes die Landschaft im Bild mit eingebunden. Unten im Bild sieht man das nächtliche Reil, die Mosel, und in Richtung Pünderich ein Schiff, das das Moseltal beleuchtet.
Das waren tolle Bilder, doch zum Glück habe ich auf meinem Heimweg zwei weitere Aufnahmen gemacht. Auf dem einen Bild sieht man den Reiler Bahnhof, in dem heute das Schneidereiatelier von Katja Hochscheid ist. Dort muss man zwar einen Augenblick suchen, aber der Komet ist deutlich zu erkennen.
Deutlicher wird es im zweiten Bild, dort steht der Komet ganz klar über dem Weinberg-Hotel Nalbach in Reil.
Am 23. Juli stand der Komet der Erde am nächsten. Ich startete also einen erneuten Versuch, um den Kometen noch etwas besser zu fotografieren. Vergebens, denn eine dichte Wolkendecke verhinderte die Sicht.
Am 24. Juli sah es anfangs nicht besser aus. Bis spät in die Abenddämmerung tummelten sich Wolken am nördlichen Himmel. Doch diese verschwanden wie von Zauberhand, als die Nacht anbrach und die ersten Sterne zwischen den Wolken funkelten.
An diesem Abend war ich mit meinem Bruder unterwegs und wir wählten die sogenannte "Schöne Aussicht" auf der Briedeler Heck, denn auch von hier hat man eine wunderbare Aussicht in Richtung Norden.
Wir staunten nicht schlecht, als die Wolken verschwanden und das Firmament seine volle Pracht am Himmel entfaltete.
Nicht auf den ersten Blick zu erkennen, allerdings zwei wundervolle Aufnahmen des Weinort Briedel (Martinas Geburtsort), wo sich auch viele unserer Weinberge befinden.
Alles in allem hat es Spaß gemacht, den Kometen zu beobachten. Auch wenn wir keineswegs den Anspruch hatten, professionelle Bilder zu machen.
Kommentar schreiben